Der Mensch ist wohl das einzige Lebewesen, das unter sich selbst leidet. Das könnte man zumindest meinen, wenn man sich seine Probleme anschaut.
Von Menschen, die eigentlich alles haben, was sie brauchen, aber der Kopf das irgendwie nicht verstehen will. Egal, was sie im Leben erreichen, für die meisten Menschen gilt mit den Worten von Krishnamurti gesprochen: Das Denken ist der Feind.
So gesehen könnte man die Aussage "der Mensch leidet unter sich selbst" korrigieren zu "der Mensch leidet unter seinen Gedanken". Wir wollen uns mal anschauen, was es damit auf sich hat.
Selbstgespräche
Dafür ist es erst einmal interessant, dass, wenn wir von Denken sprechen, wir immer Sprachdenken meinen, und Sprache ist nichts Individuelles, sondern etwas Kollektives. Ich denke nicht in meiner Sprache, mit der ich etwa geboren wurde oder die ich mir ausgedacht habe, sondern formuliere meine Gedanken innerhalb der Grenzen eines äußeren, vorgegebenen Systems, das ich in mich aufgenommen habe. Dieses System besteht nicht nur aus Begriffen und Grammatik, sondern implementiert durch Geschichten Konzepte, Kategorien und Bedeutungen. Sprache strukturiert die Wahrnehmung. Deswegen sagte Ludwig Wittgenstein:
"Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt."
Geschichten, die die Welt bedeuten
Der Mensch überlebt indem er Wissen über die Welt speichert und mit anderen Menschen teilt. Der Verstand knüpft aus einzelnen Erfahrungen kausale Zusammenhänge in Form von Geschichten. Beginnend bei einfachen wie "wenn man diesen Samen in die Erde drücke, ihn gieße und wartet, kann man in ein paar Wochen essbare Früchte ernten" bis hin zu "Wenn du auf eine bestimmte Art lebst kommst du nach deinem Tod in den Himmel". Diese Fähigkeit abstraktes Denken zu nutzen ist es was die schwachen Instinkte, Sinne und den anfälligen Körper des Menschen kompensiert. Sie ist überlebenswichtig. Der Mensch kann nicht allein durch eine intuitive Interaktion mit der Welt überleben. Er ist gezwungen sich teilweise anhand der kollektiv gespeicherten Informationen zu orientieren.
Deshalb ist der Mensch zwar Teil der Natur, insofern er ihren physikalischen Gesetzen unterworfen ist, handelt aber nach den Gesetzten in einer künstlichen Gegenwelt zur Natur. Er steht abseits von ihr und ist trotzdem ein Teil von ihr. Heimatlos und trotzdem an die Heimat gefesselt, die er mit allen Kreaturen gemeinsam hat (Erich Fromm).
Er ist gefangen zwischen den Welten. Und sich dessen auch noch bewusst.
Das Leben des Menschen unterscheidet sich von dem aller anderen Organismen: Er befindet sich im Zustand einer ständigen und unvermeidlichen Unausgeglichenheit. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das sich langweilen kann, das sich aus dem Paradies vertrieben fühlt.
Alle großen Geschichten liefern ihre Version einer Antwort auf das Gefühl nicht wirklich dazuzugehören. Vielleicht haben Menschen überhaupt erst angefangen, Geschichten zu erzählen, um den empfundenen Mangel an Verbundenheit zu erklären. Ihnen fehlt die sinnliche Verbindung zur Welt, und deswegen suchen in Geschichten nach einem Sinn. Auf jeden Fall reichen die Erklärungsversuche für unsere innere Zerrissenheit weit über den Rauswurf aus dem Paradies und die Erbsünde zurück. Schon 2100 Jahre v. Chr. gibt es Erzählungen über den Verlust eines idealen Zustandes als Konsequenz für den Verzehr verbotener Pflanzen.
Von der Erlösung im Jenseits
Gut 4000 Jahre dominierte also die Ideologie eines verlorenen paradiesischen Zustandes, welcher nach einem Leben in Buße und Gottesfürchtigkeit am Tage des Jüngsten Gerichts wiedererlangt werden könne. Jeder, der nicht von Gott oder einem seiner Stellvertreter dazu aufgerufen wurde, erfüllte sein Schicksal, indem er genau die Stellung einnahm, in die er hineingeboren wurde. So war es zu Zeiten des Feudalismus gesetzlich verboten, seinen Beruf zu wechseln, Gewinne anzuhäufen oder umzuziehen. Das Leben wurde von Gott (bzw. vom König im Namen Gottes) vorgegeben.
Parallel dazu gab es auch kleinere Narrative von Auserwählten, denen besondere Aufgaben und Privilegien zuteil wurden (Kriegshelden, Lords und Adlige), doch auch sie taten dies im Dienste Gottes in der Hoffnung auf die Erlösung der weltlichen Qualen im Jenseits. Aus Sicht der Herrschenden waren damit alle Fragen ausreichend beantwortet. Natürlich mussten die Ungläubigen dran glauben, aber der allmächtige Vater ist eben zornig, und ohne Angst lässt es sich schlecht herrschen.
Im Versuch, die Welt zu erklären, haben wir eine neue geschaffen - Jean Baudrillard
Was ist real?
Wir erleben die Welt und uns selbst also voreingenommen durch Geschichten, die uns über eben jene Welt und unsere Rolle in dieser Welt erzählt wurden. Je besser die Geschichte, desto weniger gleicht der Mensch sie mit der Wirklichkeit ab. Ist jemand beispielsweise davon überzeugt, dass Parks bei Nacht gefährlich sind und die Familie ein Ort der Sicherheit ist, wird er sich der statistischen Tatsache, dass die meisten Morde innerhalb des Kreises der Familie geschehen und der Park tags so wie nachts einer der sichersten Orte ist, nie bewusst.
Die Narrative werden im Laufe der Zeit zu einem a priori der Realität. So war die Geschichte des Feudalismus, dass die soziale Stellung durch den Geburtsstand vorgegeben sei und dieses Leben eine Wiedergutmachung für die Erbsünde ist, natürlich nur ein politisches Mittel, um die Vielen für den Reichtum weniger schuften zu lassen, aber eines mit realen Auswirkungen. Ein Großteil der Menschen glaubte tatsächlich, ihr Leben sei ein Dienst in Aussicht auf Erlösung nach dem Tod, und selbst die, die nicht daran glaubten, handelten so, als ob sie es täten.
Nicht nur die Wahrnehmung der Welt, sondern auch die Welt selbst entsteht auf Basis der Geschichten von der Welt.
Der König ist tot, lang lebe der König
Ende des 14. Jahrhunderts war es dann an der Zeit für eine neue Geschichte. Die starren Strukturen der Klassengesellschaften waren dem generellen Fortschritt von Wissenschaft, Technologie und internationalem Handel nicht mehr gewachsen.
Das Volk begann zu ahnen, dass ihre Unterwerfung eher im Interesse der Eliten als dessen Gottes stand und begann zu rebellieren. Narrative agieren mit erfundenen Stellvertretern, weil Menschen eine natürliche Abneigung gegen die Kontrolle durch andere Menschen haben. Deshalb musste selbst der König vorgeben, Gott zu dienen.
Als die Gesetze der Wissenschaft anfingen, die Gottes abzulösen, verloren auch die Könige an Macht. Mit der gleichzeitigen Freisetzung des Kapitals versprach sie dem Menschen Wissen, Freiheit, Wohlstand und die Macht, das eigene Schicksal zu bestimmen. Mit der Industrialisierung wurde aus dem Leibeigenen der Arbeiter. Er konnte jetzt selbst wählen, welchem Kapitalbesitzer er diente. Formell blieb natürlich alles beim Alten. Der Großteil der Bevölkerung schuftete (härter denn je) in den Fabriken für den Reichtum der besitzenden Klasse.
Doch die Ideologie, also die imaginären Verhältnisse zu den realen Existenzbedingungen, nahm ganz neue Züge an. Die Figur des Königs wurde aus dem Spiel genommen und auch Gott verlor an Einfluss. Eine neue Figur übernahm den Thron: das Kapital. Die neue Geschichte war die Meritokratie. Aus Erfolg durch Geburtsstand wurde Erfolg durch Arbeit.
Es liegt nichts spontanes in unserem Begehren. Uns wird beigebracht was und wie wir begehren sollen." -Slavoj Zizek
Vom Jenseits ins Diesseits
Mit dem Ende des Feudalismus durfte also endlich jeder selbst bestimmen, wie viel er arbeitet, frei wirtschaften, Gewinne anhäufen und sein Leben selbst gestalten. Dieser Schritt wird in der Regel als ein Akt der Befreiung von äußeren Zwängen und Limitierungen zelebriert.
Doch hinter dem Schleier der Liberalisierung fand keine Abschaffung von Fremdbestimmung statt, sondern ein Machtwechsel. Das Geschenk der Freiheit war eine List, ein trojanisches Pferd, dem der Mensch die Tore seiner Psyche öffnete. Im Inneren des "Geschenkes" warteten all die Zwänge, die bisher von außen auf den Menschen gewirkt hatten, auf den richtigen Moment, um sein Selbst zu verführen.
Mit Geschichten über die beste Version seiner selbst, Versprechungen von einem idealen Zustand, in dem er mit sich und der Welt im Reinen sei, und den Anleitungen, wie er zu erreichen ist. Wir finden in der heutigen Ideologie dasselbe Erlösungs-Narrativ wie in den Geschichten vom Paradies im Jenseits, aber im Diesseits. Der Himmel auf Erden ist zum Greifen nah, der Mensch muss seine Freiheit nur richtig nutzen.
Der Mensch schluckt den Köder und beginnt, sich selbst im Namen der Freiheit auf eine Art und Weise zu kontrollieren, wie es keiner äußeren Macht je möglich gewesen wäre. Macht, die auf Gewalt angewiesen ist, ist schwach. Smarte Macht ist nicht verbietend, sondern motivierend. Sie operiert nicht gegen den Willen, sondern steuert ihn zu ihren Wünschen. Sie erzeugt Wünsche, Ziele und Hoffnungen und macht den Menschen abhängig.
Die Heldenreise
Und damit willkommen in der Geschichte der Moderne. Allen Widrigkeiten (und offensichtlichen Widersprüchlichkeiten) zum Trotz ist ein jeder heute auf seiner ganz persönlichen Heldenreise. Das Leben ist eine Reise - zu sich selbst.
Es gilt, Erfahrungen zu sammeln, Hindernisse und Blockaden zu überwinden und anzukommen in der besten Version seiner selbst. Natürlich tut das niemand, aber zum Glück ist ungeachtet konkret messbarer Ziele, die man sich so steckt, der Weg das wahre Ziel. Denn so wie Gottes Wege unergründlich waren, sind es die des Helden, der sich selbst in den Status des Gottes seiner Welt halluziniert.
Auf jeden Fall muss man sich entwickeln. Das Meta-Narrativ der Heldenreise: "Du bist (noch) nicht gut genug." entspricht dem, was dem Menschen an Gefühlen noch geblieben ist. Also fragt er: "Was muss ich tun, um gut genug zu sein?".
"Verlass deine Komfortzone und transformiere dich", spricht der Mentor/Coach/Guru.
Der Held muss an sich arbeiten, um sich selbst und das Leben zu beherrschen. Dafür gibt es Techniken, die er lernen muss. Er ließ sich verführen von dem Versprechen, das Leben könnte in einer Erfolgsformel berechnet und gelenkt werden. Diese mechanistische Vorstellung der Welt als ein technisches System, welches mit den richtigen Werkzeugen kontrolliert werden konnte, bringt die Menschen in einen Manifestationswahn. Auf dass sich schnell diese erbärmliche Kontrollsucht einstelle, die fortan dann sie bestimmt.
Vom Arbeiter zum Unternehmer (seiner Selbst)
Somit wurden aus den unterworfenen Subjekten (von lateinisch subiectum: sub „unter“ und iacere „werfen“) Projekte, die persönlich entwickelt werden müssen. Mit der Verschiebung des Versprechens auf Erlösung vom Jenseits ins Diesseits begann der Wandel vom Arbeiter zum Unternehmer (seiner Selbst).
Können erzeugt mehr Zwänge als sollen. Es hat keine Grenzen, keine Abgrenzung zum Zwingenden. Es gibt keinen Unterschied mehr. Heute ist jeder ein selbstausbeutender Arbeiter seines eigenen Unternehmens.
Der Mensch denkt und handelt auf Basis der Prinzipien der Marktwirtschaft. Jeder Bereich des Lebens ist in die allumfassende Kosten-Nutzen-Analyse miteinzubeziehen. Der Mensch fühlt die abgrundtiefe Erschöpfung, ist von ihr motiviert immer weiter zu machen, würde er innehalten, fürchtet er, eingeholt zu werden von all dem, was er verdrängt hat, um dem nachzujagen, was er in gefährlicher Verkennung für die eigenen Ziele hält.
Seine Freiheit ist eine Freiheit der Wahl aus vorgegebenen Werten und Konsumgütern. "Was für ein Mensch willst du sein? Option 1, 2 oder 3?". Eine perfide Logik, bei der er sich freiwillig einem Plan unterwirft, den er selbst ausgewählt hat. Er macht sich zum Produkt, stellt sich aus, betreibt Marketing und verkauft sich an den Höchstbietenden. Entfremdung im Namen der Selbstverwirklichung.
Die Abspaltung von der eigenen Gefühlswelt, der inneren Unausgeglichenheit und Verzweiflung kennzeichnet jene Menschen, die voll in der "Realität" stehen. Sie reduzieren sich selbst und ihre Umwelt, um Widersprüche und Ängste zu vermeiden. Folgen wie Maschinen willig den Plänen für geschäftlichen Erfolg. So wird das "freie" Individuum als Geschlechtsteil des Kapitals zu dessen Vermehrung eingesetzt.
Alles muss etwas bringen. Jede seiner Beziehungen ist eine Investition. Er bringt Leistung und will einen Mehrwert.
Konkurrenz, Neid und Gier
Das Ausmaß und die Auswirkungen der Befreiung des Kapitals für das Leben der Menschen waren immens. Aus einem Leben auf dem zugeteilten Platz wurde ein Wettrennen um die besten Plätze. Heute sind wir dermaßen mit dieser Ideologie identifiziert, dass es schwerfällt, nicht unseren eigenen Vorteil als Polarstern zu betrachten.
Persönlicher Vorteil, Ziele und Konkurrenz sind Phänomene der Neuzeit. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts galt es noch als unsittlich, einem anderen Kaufmann die Kunden abzuwerben. In der Feudalzeit waren andere Anbieter keine Konkurrenz im Sinne eines Wettbewerbers, den es zu überbieten galt, sondern eher eine grobe Vorgabe, die es zu erreichen galt, um seinen vorgeschriebenen Platz einzunehmen. Kein wirtschaftlicher Fortschritt wurde als gesund angesehen, wenn er irgendwo Schaden anrichtete.
Heute sieht das natürlich anders aus. Das Gesetz des Marktes regiert nach dem Vorbild des Gesetzes des Dschungels den Menschen. Die moderne Marktwirtschaft basiert auf dem permanenten Wettbewerb vieler Einzelner. So entstand durch die Befreiung des Kapitals das, was Hannah Arendt die atomisierte Gesellschaft nannte. Die Notwendigkeit des Wettbewerbs löste die gesellschaftliche Stabilität des Mittelalters ab und erschuf eine Mentalität, in der alle um einen der besseren Plätze kämpften.
Der Markt ist die Basis für die Bildung menschlicher Beziehungen in der kapitalistischen Gesellschaft. Er macht den Menschen zu einem bloßen Anhängsel der marktwirtschaftlichen Prinzipien.
Der Selbstwert
Ein sehr anschauliches Ergebnis der vollständigen Identifizierung mit den Gesetzmäßigkeiten des Warenhandels ist der Selbstwert. Dieser Götze der Moderne strahlt im Glanze seiner eigenen Unstimmigkeit und treibt seine Anhänger zur Suche im Außen.
Es gilt dem Selbst: den individuellen Kern des Menschen, der absolut eigen und damit unvergleichbar ist, einen Wert: eine Kategorie zum effektiven Vergleich von Produkten und damit Grundlage der Marktwirtschaft beizumessen.
Welch Grausamkeit, sich selbst in ein Bewertungsschema zu pressen. Welch Idiotie zu erwarten, das Erreichen von welchem Wert auch immer könnte das Selbst diese Grausamkeit ungeschehen machen.
Und doch versuchen alle, das Problem auf dieselbe Art zu lösen, wie es entstanden ist. Jagen Zielen hinterher, häufen Wert an und wundern sich, dass ihr Selbst nicht darauf reagiert.
Abwehrstrategien
Die Tatsache, dass mittlerweile alle Bereiche des menschlichen Lebens den Prinzipien der Marktwirtschaft folgen, muss natürlich gut verdrängt werden. Das Kaufmanns-Narrativ der Moderne ist deswegen so erfolgreich, weil es konträre Ideologien nicht ablehnt, sondern aufkauft.
Zum Beispiel ist die "Spiritualität" des Westens eine korrupte Pseudoversion ihrer Vorbilder. In jeder ernsthaft spirituellen Praxis steht die Abkehr vom materiellen Besitz, Eigennutz und jeglicher Form von Hedonismus an erster Stelle. Seelenaufgabe, Universum & Co sind nichts als ausgehöhlte Begriffe, welche den Narzissmus der westlichen Welt verschleiern sollen.
Auch die offensichtliche Entfremdung von der/unserer Natur wird als ihr Gegenteil dargestellt. All das Kämpfen, Konkurrenz als Grundlage des Soziallebens und das unaufhaltsame Streben nach mehr (wovon eigentlich?) wird auf unsere Umwelt projiziert. Die "natürliche" Selektion von Charles Darwin ignoriert, dass im Tier- und Pflanzenreich Kooperation, Zwecklosigkeit und Gleichberechtigung die Norm sind.
Es gibt viele solcher Ausweichmöglichkeiten, wenn das zwangsläufige Scheitern des Erfolgsstrebens zu offensichtlich wird. Die Konsumgesellschaft hat längst alles, was sie dem Menschen genommen hat, kommodifiziert, verpackt und zum Konsum bereitgestellt. Von Antidepressiva über Retreats und Festivals bis zur Selbsthilfeliteratur. Such dir deinen Ersatzstoff frei aus, aber sei Montag wieder im Büro!
Fazit - Über Freiheit
Unsere Version von Freiheit ist die der Vereinzelung (Individualisierung). Das Ich ist zur heiligen Kuh des Westens geworden. Seine Jünger unterwerfen sich der Vorstellung eines zukünftigen idealen Ichs, treten aus sich heraus, um zu reflektieren, und versuchen die Lücke zu sich selbst auf dieselbe Art zu schließen, wie sie entstanden ist.
Es gibt keine Formel zur Freiheit. Jeder muss schauen, wie er mit der Welt ein WIR bildet, um in der WIRklichkeit zu leben. Freiheit, von dem indogermanischen *per(e)i- („nahe, bei“), bedeutet ursprünglich, dass jemand, der frei ist, zu einer Gemeinschaft von einander Nahestehenden und Gleichberechtigten gehört. Freiheit bedeutet, bei Freunden zu sein.
Literaturverweise
Der begehbare Affe - Oliver Ruppel
Psychopolitik - Byung-Chul Han
Furcht vor der Freiheit - Erich Fromm
Die Illusion der anderen - Robert Pfaller
Die Psychologie des Totalitarismus - Mattias Desmet
Das erhabene Objekt der Ideologie - Slavoj Zizek
Bürgerliche Kälte - Henrike Kohpeiß
Die Qualen des Narzissmus - Isolde Charim
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